Arzt in Weiterbildung: Aufgaben und Pflichten auf dem Weg zum Facharzt

Jährlich entscheiden sich viele Schulabgänger für ein Studium der Humanmedizin. So wählten allein im Wintersemester 2022/2023 69.597 Frauen und 38.533 Männer diesen Weg. Am Ende des Studiums wartet das Staatsexamen, nach welchem die Absolventen ihre Approbation beantragen können. Diese ist die Voraussetzung, um als Arzt praktizieren zu dürfen. Um Ihr Wissen dann in einer Fachrichtung wie z. B. Dermatologie zu vertiefen, müssen Sie eine Facharztausbildung antreten. Die Weiterbildungsordnung (WBO) regelt die Weiterbildungsdauer und -inhalte.

In der Zeit zwischen Approbation und Facharztprüfung lautet die korrekte Berufsbezeichnung Arzt in Weiterbildung, Weiterbildungsassistent (WBA) oder Assistenzarzt.

Erfahren Sie, was die Unterschiede zwischen Fachärzten und WBA sind. Wir erläutern Ihnen außerdem, welche Aufstiegschancen und Verdienstmöglichkeiten Sie erwarten.

Eine junge Weiterbildungsassistentin im Patientengespräch

© Pexels/ Gustavo Fring

Definition: Das unterscheidet den Arzt in Weiterbildung vom Facharzt

Wurde die Approbation nach dem Studium erteilt, sind Sie als Absolvent offiziell Arzt. Sie dürfen selbstständig und eigenverantwortlich als Allgemeinmediziner arbeiten. Streben Sie einen Facharzttitel an, unterliegen Sie als Weiterbildungsassistent der Weisungsbefugnis eines Ober- oder Chefarztes. Dieser ist verantwortlich für Anweisungen und hat die Sorgfaltspflicht.

Obwohl Sie als Weiterbildungsassistent bereits praktische Aufgaben durchführen, befinden Sie sich noch in Weiterbildung. Viele Patienten stellen sich daher die Frage, was ein Assistenzarzt ist und was er darf. Es handelt sich dabei stets um einen Arzt mit Approbation, der ein erfolgreiches Studium der Medizin hinter sich hat.

Arbeitsbereiche für den Arzt in Weiterbildung

An welchem Arbeitsort der WBA tätig ist, hängt von seinem gewählten Fachbereich ab. So kann beispielsweise ein Assistenzarzt für Dermatologie in einer Fachklinik oder auf der Station für Hauterkrankungen tätig sein. Die Einsatzbereiche reichen vom Patientenbett im Krankenhaus bis zur ambulanten Sprechstunde.

Ausbildungsweg zum Weiterbildungsassistenten

Um als Weiterbildungsassistent zu arbeiten, ist ein vollständig abgeschlossenes Medizinstudium erforderlich. Erst nach dem Staatsexamen und der offiziell erteilten Approbation geht der Ausbildungsweg weiter.

Nach der Zulassung als Arzt besteht die Spezialisierungsmöglichkeit auf eine Fachrichtung. Beliebte Bereiche sind u. a. Psychologie, Phlebologie, Dermatologie, Radiologie und Ophthalmologie.

Die Dauer der Facharztausbildung variiert und hängt vom gewählten Fachgebiet ab. Dies regelt die Weiterbildungsordnung (WBO) für Ärzte. Beispielsweise sind Weiterbildungsassistenten in den Bereichen Physiologie oder Anatomie vier Jahre Assistenzarzt. Die Fortbildung bzw. Weiterbildung zum Dermatologen, Phlebologen oder Urologen dauert hingegen sechs Jahre.

Suchen Sie nach Ausbildungsmöglichkeiten als WBA im Bereich der Dermatologie oder Phlebologie?

Dann werden Sie bei CORIUS, dem größten Dermatologie-Netzwerk Deutschlands, schnell fündig werden!

Arzt in Weiterbildung macht eine Diagnose und zeigt auf einen Bildschirm

© Unsplash/ Accuray

Was darf ein Weiterbildungsassistent?

Als studierter Mediziner dürfen Sie als Weiterbildungsassistent theoretisch und praktisch in der Patientenversorgung arbeiten. Sie sind bei Untersuchungen, Anamnesegesprächen und (chirurgischen) Behandlungen anwesend. Die exakten Befugnisse sind vom Jahr der Weiterbildung abhängig. Assistenzärzte im ersten Jahr haben weniger Kompetenzen als kurz vor der Facharztprüfung.

Zu den typischen Aufgaben während der Weiterbildung zum Facharzt gehören folgende Tätigkeiten:

  • Patientenaufnahme in Praxis oder Klinik
  • Durchführung von Untersuchungen
  • Diagnosen nennen und mit dem Facharzt besprechen
  • Blutabnahmen und Einleitung von Labordiagnostik
  • Erstellung von Therapieplänen, Medikamentenverordnung, Behandlungsplanung
  • Patientenbehandlung (invasiv) unter Anleitung des Facharztes
  • Durchführung der Visite im Krankenhaus
  • Dokumentation von Behandlungen, Entlassungen aus dem Krankenhaus, Erstellung von Arztbriefen

Was darf ein Weiterbildungsassistent nicht?

Die umfangreichen Möglichkeiten lassen die Frage zu: Was darf ein Assistenzarzt nicht? Pauschal ist hier keine Antwort möglich, da diese immer vom Status Ihrer Arztausbildung abhängt. Als Assistenzarzt direkt nach dem Studium haben Sie weniger Kompetenzen. WBA im 5. oder 6. Jahr brauchen hingegen weniger Aufsicht.

Eigenverantwortliche Entscheidungen ohne Rücksprache mit Ober- oder Chefarzt sind nicht zulässig. Diese überprüfen gestellte Diagnosen, verschriebene Medikamente und geplante Therapien.

Auf die Frage, was Arzt in Weiterbildung bedeutet, lässt sich somit sagen, dass dieser zwar Patienten behandelt, aber keine leitende Tätigkeit ausübt.

Aufstiegschancen nach der Weiterbildung für Assistenzärzte

Das Thema Fortbildung ist für Sie als Mediziner von Bedeutung, da es vielfältige Möglichkeiten nach Ihrer Arztausbildung gibt. So schließt sich das Assistenzarzt-Studium an die akademische Ausbildung zum Arzt an. Nach der Facharztprüfung besteht dann die Möglichkeit, eigenständig im jeweiligen Fachbereich (z. B. Dermatologie) zu arbeiten.

Als Facharzt können Sie sich im nächsten Schritt auf vakante Stellen als Oberarzt bewerben, um Ihre Karriere voranzutreiben. Weitere Informationen hierzu stehen Ihnen in unserer Karriere-FAQ zur Verfügung.

Möchten Sie sich zusätzliche Informationen verschaffen und regelmäßig etwas dazulernen? Unser CORIUS Corporate Blog bietet Ihnen eine vielfältige Auswahl an abwechslungsreichen Themen. Lernen Sie Werdegänge und die Erfahrungen unserer WBA kennen und informieren Sie sich über wichtige Bereiche der Dermatologie.

Verdienstmöglichkeiten für den WBA

Ein Assistenzarzt tippt auf einem Tablet

© Unsplash/ Towfiqu barbhuiya

Was verdient ein Assistenzarzt? Diese häufig gestellte Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Das Gehalt ist abhängig von Ihrem Arbeitsplatz, der Fachrichtung und dem Arbeitszeitmodell. Mit wachsender Erfahrung sind deutliche Gehaltssteigerungen möglich, dies gilt für alle Bereiche in der Medizin. Ein spannender Erfahrungsbericht über den Werdegang zur MFA-Praxismanagerin zeigt, was bei CORIUS möglich ist.

Ihre Kenntnisse mit einer Weiterbildung bei CORIUS vertiefen

Haben Sie eine Arztausbildung abgeschlossen und stellen Sie sich wie viele junge Mediziner die Frage, wie es weitergeht?

Die Weiterbildung zum Facharzt ist zeitintensiv, lohnt sich aber. In Deutschland gibt es über 55.012 Allgemeinmediziner und Hausärzte, aber nur ca. 6.300 Dermatologen, ca. 8.350 Neurologen und noch weit weniger Rechtsmediziner. Das zeigt, wie wichtig die Spezialisierung auf eine Fachrichtung sein kann.

Bei CORIUS legen wir Wert auf die fachliche Entwicklung unserer Dermatologie- und Phlebologie-WBA. So fördert die CORIUS Academy den gruppenübergreifenden Wissensaustausch und die Weiterbildung all unserer WBA und Fachärzte.

Sind Sie auf der Suche nach einer aussichtsreichen Position als Weiterbildungsassistent?

Besuchen Sie unseren Karrierebereich und finden Sie vakante Stellen und Jobausschreibungen aus dem medizinischen Bereich.

FAQ: Alles rund um den Arzt in Weiterbildung

Die Ausbildung zum Assistenzarzt dauert fachbereichsabhängig zwischen vier und sechs Jahren. Wie lange man Assistenzarzt ist, ist nicht einheitlich geregelt. Ein Assistenzarzt für Dermatologie absolviert beispielsweise seine Facharztweiterbildung in fünf Jahren.

Um als Assistenzarzt zu arbeiten, benötigen Sie ein abgeschlossenes Medizinstudium. Legen Sie nach dem Studium das Staatsexamen ab, erhalten Sie Ihre Approbation und dürfen den nächsten Schritt zum Arzt in Weiterbildung machen.

Der Assistenzarzt ist ein Arzt in Weiterbildung, der von einem Facharzt (Ober- oder Chefarzt) angeleitet wird. Im Fachbereich Dermatologie steht ein erfahrener Dermatologe hinter dem Weiterbildungsassistenten.

Zur Sicherung des Patientenwohls dürfen Sie als Assistenzarzt nur bestimmte Tätigkeiten unter Aufsicht eines Facharztes ausführen. Hierzu gehören:

  • eigenständige Entscheidungen in Notsituationen
  • alleinige Ausführung komplexer chirurgischer Eingriffe
  • Arbeiten ohne Weisungen des Oberarztes
  • Verordnung kontrollierter Medikamente
  • endgültige Diagnosestellung ohne Konsultation mit dem Facharzt

Der Begriff Assistenzarzt gilt als veraltet und entspricht dem heutigen Arzt in Weiterbildung bzw. dem Weiterbildungsassistenten.