Der große Unterschied: Homeoffice und mobiles Arbeiten
Im Jahr 2022 arbeiteten rund 24,2 % der deutschen Arbeitnehmer:innen im Homeoffice (HO). Die Zahlen sind trotz Pandemieende auf hohem Niveau geblieben. Ein weiterer Ansatz ist mobiles Arbeiten (oder „Mobile Office“). Oftmals werden die Begriffe synonym verwendet, es gibt jedoch Unterschiede.
Erfahren Sie bei uns, was die Unterschiede sind, was der Homeoffice-Arbeitsplatz bedeutet und wann mobiles Arbeiten Vorteile für Sie hat!
© Unsplash/ Daniel Enders-Theiss
Inhaltsverzeichnis
- Definition: Mobiles Arbeiten – wenn Ihr Büro überall ist
- Definition: im Homeoffice arbeiten
- Unterschied Homeoffice vs. mobiles Arbeiten – die Ausstattung des Arbeitsplatzes
- Arbeitsschutzvorschriften – der Unterschied zwischen Homeoffice und mobilem Arbeiten
- Unterschiede zwischen Homeoffice und mobilem Arbeiten aus datenschutzrechtlicher Sicht
- Arbeiten im Homeoffice vs. mobiles Arbeiten – die Arbeitszeitenregelung
- Mobiles Arbeiten und Homeoffice – die Rahmenbedingungen
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Homeoffice und mobilem Arbeiten auf einen Blick
- Vor- und Nachteile von mobilem Arbeiten und Homeoffice
Definition: Mobiles Arbeiten – wenn Ihr Büro überall ist
Mobile Arbeitsplätze zeichnen sich dadurch aus, dass Sie unabhängig sind. Sie arbeiten dort, wo es Ihnen gut gefällt. Das kann ein Café an der Straßenecke sein, Ihr eigenes Wohnzimmer oder ein kurzfristig gemieteter Büroraum. Ihr:e Arbeitgeber:in macht Ihnen keine Angaben zum gewünschten Arbeitsort, vorgeschrieben sind lediglich die Arbeitszeiten bzw. die Wochenarbeitszeit.
Das Modell kommt in zahlreichen Berufen zum Einsatz, selbst in der Medizin. Neben ihrer Arbeit am Patienten haben Dermatolog:innen beispielsweise viel Schreibarbeit zu erledigen. Hier birgt mobiles Arbeiten Vorteile, da sie sich an ihren Wunscharbeitsplatz zurückziehen können.
Definition: im Homeoffice arbeiten
Ermöglicht Ihnen Ihr Unternehmen, im Homeoffice zu arbeiten, befindet sich der Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden. Ein Recht auf Homeoffice gibt es nicht, sofern das Arbeitsmodell nicht explizit im Arbeitsvertrag vorgeschrieben ist. Die Entscheidung zum Arbeiten im Homeoffice treffen Sie gemeinsam mit Ihrem/r Arbeitgeber:in.
Durch das Voranschreiten der Digitalisierung zeigen sich fortschrittliche Unternehmen bereit zur veränderten Arbeitsplatzgestaltung. Zu denen gehört auch CORIUS. So legen wir Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance. Erfahren Sie mehr in unserer Karriere-FAQ.
Unterschied Homeoffice vs. mobiles Arbeiten – die Ausstattung des Arbeitsplatzes
Ihr Unternehmen hat bestimmte Pflichten zur Gestaltung Ihres Arbeitsplatzes. Dabei ergeben sich deutliche Unterschiede zwischen dem Homeoffice und mobilen Arbeiten. Dürfen Sie laut Arbeitgeber:in im Homeoffice arbeiten oder wird der Schritt angeordnet, übernimmt die Firma Ihre Kosten. Nicht nur das technische Equipment, sondern auch Büromöbel sind eingeschlossen.
Entscheiden Sie sich hingegen für die mobile Arbeitsform, ist Ihr Unternehmen nicht zur Leistung der Kostenübernahme verpflichtet. Sie haben kein festes Büro, folglich wird nicht mit Einrichtungskosten gerechnet. Die Bereitstellung von technischer Arbeitsgerätschaft ist allerdings möglich und sinnvoll.
Arbeitsschutzvorschriften – der Unterschied zwischen Homeoffice und mobilem Arbeiten
Ihr Arbeitsplatz im Homeoffice muss den gleichen Standards des Arbeitsschutzes standhalten, wie ein Präsenzplatz im Büro. Richtet der/die Arbeitgeber:in Ihren Arbeitsplatz ein, ist die Arbeitsstättenverordnung zu berücksichtigen. Kommt es aufgrund mangelnder Umsetzung der Vorschriften zu einem Betriebsunfall im Homeoffice, haftet Ihr:e Arbeitgeber:in.
An dieser Stelle gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen Homeoffice und mobilem Arbeiten. Während Unternehmen im HO die Ergonomie Ihres Sitzplatzes prüfen und sicherstellen können, fehlt diese Option beim mobilen Büroarbeitsplatz. Die Arbeitsstättenverordnung findet für mobile Arbeitsplätze keine Anwendung.
Wichtig zu wissen: Ihr:e Arbeitgeber:in ist auch beim Arbeiten im Mobile Office zur Unterweisung nach § 12 Abs. 1 ArbSchG verpflichtet. Die Betriebssicherheitsverordnung gilt ebenfalls, sofern es im eingeschränkten Rahmen möglich ist.
Unterschiede zwischen Homeoffice und mobilem Arbeiten aus datenschutzrechtlicher Sicht
In Bezug auf Datenschutz gibt es keinen Unterschied zwischen Homeoffice und mobilem Arbeiten. Bei beiden Varianten ist Ihr Unternehmen verpflichtet, Ihre Daten und die Ihrer Kunden zu schützen. Es gibt verschiedene Ansätze, mit denen eine datenschutzkonforme Ausübung Ihrer Tätigkeiten aus der Ferne möglich ist. Dazu gehören:
- installierte VPN-Verbindung auf allen Endgeräten
- Schulungen zum sicheren Umgang mit Daten anderer Mitarbeitenden und Kund:innen
- sichere Speicherplätze für Unternehmensinformationen (z. B. in der Cloud)
- Installation geeigneter Software für rechtssicheres mobiles Arbeiten oder Berufsausübung im Homeoffice
Arbeiten im Homeoffice vs. mobiles Arbeiten – die Arbeitszeitenregelung
Im Hinblick auf die vorgeschriebenen Arbeitszeiten gibt es keinen Unterschied zwischen Homeoffice und mobilem Arbeiten. Das Arbeitszeitgesetz kommt bei beiden Alternativmodellen zur Geltung. Problematisch ist die Erfassung der exakten Arbeitszeiten für Ihre Leistungen im Mobile Office. Da mobil arbeitende Dermatolog:innen theoretisch auch auf Bahnfahrten E-Mails bearbeiten und Berichte schreiben können, gehören diese Zeiten zu den Arbeitszeiten. Achten Sie darauf, Ihre Zeiten korrekt zu erfassen, um sich nicht selbst zu überlasten.
Bei der Einhaltung von Pausen gibt es ebenfalls keinen Unterschied: Sowohl beim mobilen Arbeiten als auch im Homeoffice sind sie Pflicht. Es gelten die gleichen Regelungen wie bei der Arbeit in den Geschäftsräumen des/r Arbeitgeber:in.
Besonders wichtig ist an dieser Stelle die vorgeschriebene Ruhezeit von elf Stunden. Im Homeoffice beenden Sie den Arbeitstag mit dem Verlassen des Büros. Da mobile Büroarbeitsplätze flexibler sind, arbeiten Sie häufiger nebenbei. Abends noch schnell etwas Berufliches zu erledigen, trägt dazu bei, dass Sie Ihre Ruhezeiten nicht wie vorgeschrieben einhalten. Aus Sicht des Arbeitszeitgesetzes ist das nicht zulässig.
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Mobiles Arbeiten und Homeoffice – die Rahmenbedingungen
Schon während des Vorstellungsgesprächs können Sie das Thema der gewünschten Arbeitsform ansprechen und die Rahmenbedingungen festlegen. Die folgenden vier Punkte sind zu berücksichtigen:
- Rechtliche Rahmenbedingungen: Stellen Sie sicher, dass Datenschutzvorgaben, Betretungsrecht, Arbeitszeiterfassung und Widerrufsmöglichkeiten im Arbeitsvertrag geregelt werden.
- Wechselseitige Pflichten und Rechte: Halten Sie sämtliche Rahmenbedingungen zur Bereitstellung von Arbeitsequipment und Art der Verwendung schriftlich fest. Definieren Sie die Pflichten des/r Arbeitnehmer:in, aber auch des/r Arbeitgeber:in. Achten Sie darauf, dass die Vorgaben jederzeit widerrufbar sind.
- Erreichbarkeit: Halten Sie vertraglich fest, zu welchen Zeiten Sie als Arbeitnehmer:in erreichbar sein müssen.
- Feedback: Planen Sie im Vorfeld, wie häufig Statusgespräche zwischen Arbeitnehmer:in und Arbeitgeber:in. So lässt sich der Erfolg beider Arbeitsformen besser eruieren.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Homeoffice und mobilem Arbeiten auf einen Blick
Homeoffice | Mobile Arbeit |
Mitarbeitende üben die vorgegebene Tätigkeit an einem fest definierten Arbeitsplatz (Homeoffice) aus. | Mitarbeitende müssen zu festen Zeiten erreichbar sein. |
Arbeitsstättenverordnung gilt weiterhin, kann aber aufgrund individueller Besonderheiten am Arbeitsort abgewandelt werden | Betriebssicherheitsverordnung behält ihre Gültigkeit |
Das Arbeitsschutzgesetz gilt in vollem Umfang. | Gefährdungsbeurteilung gilt nach § 5 Abs. 1 ArbSchG. weiterhin |
Die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes gilt auch im Homeoffice. | Ihr Unternehmen muss Datenschutzvorkehrungen für das Mobile Office treffen. |
Der/die Arbeitgeber:in ist für die Datenschutzvorkehrungen verantwortlich. Prüf- und Dokumentationspflichten des/r Arbeitgeber:in bleiben bestehen. | Prüf- und Dokumentationspflicht ist durch den/die Arbeitgeber:in einzuhalten |
Pflicht zur Errichtung eines ergonomischen Arbeitsplatzes bleibt bestehen | Das Arbeitszeitgesetz gilt in vollem Umfang, inklusive der vorgeschriebenen Ruhezeiten. |
Vor- und Nachteile von mobilem Arbeiten und Homeoffice
Sowohl aus Sicht des/r Arbeitnehmer:in als auch für Unternehmen gibt es relevante Vorteile bei diesen beiden Arbeitsmodellen. Die nachfolgende Tabelle zeigt Ihnen, welche Herausforderungen und Vorzüge der neue Trend zum flexiblen Arbeitsplatz mit sich bringt.
Die Vorteile: Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Homeoffice und mobilem Arbeiten
Homeoffice | Mobiler Arbeitsplatz |
Das Arbeitsschutzgesetz lässt sich effizienter überwachen. | Vorschriften zum Arbeitsschutz gelten nur in eingeschränktem Maße. |
Datenschutzverstöße passieren aufgrund des festen Arbeitsplatzes seltener. | Es entstehen weniger Kosten, da kein fester Arbeitsplatz nötig ist. |
Durch feste Arbeitszeiten ist die Erreichbarkeit von Mitarbeitenden sichergestellt. | Imageverbesserung für Unternehmen mit mobilem Arbeitsangebot |
Privat- und Arbeitsleben lassen sich besser miteinander vereinbaren. | Hohe Flexibilität im Arbeitsalltag |
Arbeitsmotivation steigt durch mehr Flexibilität in der Tagesgestaltung | Förderung des Verantwortungsbewusstseins |
Auf einen Blick: die Nachteile beider Arbeitsformen im Vergleich
Homeoffice | Mobiler Arbeitsplatz |
Mangelnde Teambildung durch fehlende Kontakte | Schwierige Kommunikation durch Netzausfälle unterwegs |
Vermischung von Privat- und Berufsleben zulasten der Work-Life-Balance | Schwierigkeiten bei der Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes |
Höhere Kosten für den Arbeitgeber, da der Arbeitsplatz fest eingerichtet werden muss | Größere Gefahr von Datenschutzverletzungen durch fehlende Sicherheit am Arbeitsplatz |
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FAQ: Unterschied: Homeoffice und mobiles Arbeiten
Was ist mobiles Arbeiten?
Die Arbeit im Mobile Office bezeichnet die Ausübung Ihrer beruflichen Tätigkeiten außerhalb eines vordefinierten Unternehmensstandortes. Bei der Wahl Ihres Arbeitsplatzes sind Sie flexibel und ungebunden. Diese Flexibilität ist das, was mobiles Arbeiten ausmacht.
Was fällt unter mobiles Arbeiten?
Mobile Arbeitsplätze zeichnen sich durch ihre Flexibilität aus. Ihnen steht das Arbeitsmaterial (Laptop, Smartphone, Tablet) zur Verfügung, Sie entscheiden aber selbst, von wo Sie arbeiten möchten. Die Einrichtung eines Arbeitsplatzes nach den Bestimmungen des Arbeitsschutzgesetzes entfällt zugunsten Ihrer Wahlmöglichkeiten.
Was ist der Unterschied zwischen Telearbeit und Homeoffice?
Arbeiten im Homeoffice impliziert, dass Sie Ihre Berufstätigkeit von zuhause ausüben. Der synonym verwendete Begriff Telearbeit schließt per Definition auch mobiles Arbeiten mit ein. Er umschreibt die Ausübung einer Tätigkeit fernab vom Hauptstandort Ihres Arbeitgebers. Der Unterschied zwischen Telearbeit und Homeoffice ist daher die Ortsgebundenheit.
Was ist bei mobilen Arbeiten nicht versichert?
Bei der Ausführung mobiler Tätigkeiten sind Sie gemäß dem Unfallversicherungsgesetz geschützt. Unterbrechen Sie Ihre Arbeit zur Durchführung privater Handlungen, versagt der Versicherungsschutz. Sämtliche Schäden, die nicht bei direkter Berufsausübung entstehen, werden von der Unfallversicherung nicht abgedeckt.
Haben Arbeitnehmer ein Recht auf Homeoffice?
Ob Sie im Homeoffice arbeiten dürfen, hängt von der individuellen Absprache mit Ihrem/r Arbeitgeber:in ab. Sie haben kein grundlegendes Recht auf Homeoffice.