Neues Jahr, neue Azubis: So gelingt die erfolgreiche Einarbeitung
Der medizinische Nachwuchs ist unsere Zukunft. Und was macht man mit seiner Zukunft? Richtig: sich darum kümmern und sie gestalten! Wir haben mit Celina Ritter, Praxismanagerin vom MVZ Dermatologie am Neuen Wall in Hamburg, gesprochen und sie gefragt, für wen sich die Ausbildung zum Medizinischen Fachangestellten (MFA) eignet und worauf es bei der Einarbeitung von Azubis wirklich ankommt.
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Liebe Celina, du bist Praxismanagerin und gelernte MFA. Was würdest du sagen, für wen eignet sich die Ausbildung zur MFA?
Den Beruf MFA sollten auf jeden Fall Menschen ergreifen, die kontaktfreudig sind und keine Berührungsängste haben. Auch Menschen, die empathisch sind und Interesse an anderen Menschen haben – sowohl an Patienten als auch am Team und Teamarbeit, sind für diesen Beruf geeignet. Das spielt eine große Rolle, denn man ist ja nie ganz alleine in einer Arztpraxis. Dort muss man wirklich Lust haben, sich mit seinen Kollegen auseinanderzusetzen und auch zusammenzuarbeiten.
Worauf sollte man bei der Einarbeitung von Azubis deiner Meinung nach achten?
Wir haben aktuell mehrere Auszubildende in unterschiedlichen Altersklassen. Da finde ich es wichtig, zwischen den verschiedenen Ausgangssituationen zu unterscheiden. Wenn jemand direkt aus der Schule kommt, kann ich zum Beispiel nicht erwarten, dass diese Person weiß, wie man sich tatsächlich im Berufsalltag verhält und integriert. Da muss man also schon relativ feinfühlig herangehen. Außerdem finde ich es wichtig, dass man die Auszubildenden von Anfang an gut begleitet und erst einmal die Regeln erklärt, was man beachten muss. Wir starten immer mit dem Notfallmanagement. Da erklären wir unseren Azubis, wo sie den Notfallkoffer finden und was sie im Ernstfall machen müssen. Und wenn sie auch nur anderen sagen können, wo der Koffer steht oder den Notruf absetzen – das ist bei uns wirklich das A und O, damit solche lebensnotwendigen Sachen nicht schief gehen. Gerade wenn die Azubis noch sehr jung sind, muss man das verständlich erklären und es lieber einmal zu viel als zu wenig wiederholen, so dass sie das dann auch sorgfältig von Anfang an lernen und eigenständig durchführen können.
Haben eure Auszubildenden einen Mentor, der sie begleitet und unterstützt?
Wir haben aktuell zwei Personen bei uns im Team, die sich um unsere Azubis kümmern. Im äußersten Notfall stehe ich als Praxismanagerin zur Verfügung. Dadurch, dass ich ja auch ursprünglich MFA gelernt und im direkten Patientenkontakt gearbeitet habe, bin ich in der Lage, den Azubis alles bei uns entsprechend sorgfältig zu erklären und beizubringen. Aber wir haben jetzt tatsächlich zwei direkte Ansprechpartner, die auch wirklich immer vor Ort und greifbar für die Azubis sind.
Wurden die Mentoren vom Team ernannt oder haben sie sich freiwillig bereiterklärt, das zu übernehmen?
Die beiden Mentoren sind schon sehr lange hier in der Praxis tätig. Daher können sie alle möglichen Fragen ohne Probleme beantworten. Das war ein sehr wichtiges Auswahlkriterium. Außerdem haben beide Kinder und ich muss gestehen, dass das in diesem Fall tatsächlich sehr hilfreich ist, denn häufig sind unsere Azubis noch sehr jung. Wir haben in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass die Mentorenrolle jemand anderes übernommen hat, der noch keine Kinder hat – das gestaltete sich manchmal schwierig, weil das Verständnis und die Feinfühligkeit im Umgang mit jungen, unerfahrenen Kollegen fehlten. Das war jetzt nichts Schlimmes, aber es ist für Azubis denke ich einfach angenehmer, wenn sie jemanden haben, der das besser nachvollziehen kann. Jemand, der „näher dran“ ist und Verständnis dafür hat, wenn man etwas nicht sofort versteht und es dann einfach nochmal auf eine andere Art und Weise probiert, zu erklären. Genau, und so sind unsere amtierenden Mentoren da auch irgendwie spontan reingerutscht durch ihre Erfahrungen, die sie gemacht haben, durch ihr Fachwissen und ihre Umgangsweise. Für uns ist es natürlich auch immer wichtig, dass sich unsere Azubis mit den Mentoren wohlfühlen – bis dato läuft es aber zum Glück sehr gut.
Du sagtest, ihr habt aktuell mehrere Auszubildende. Was bedeutet das für euch, aber auch die Azubis, hinsichtlich der Einarbeitung?
Genau, wir haben aktuell vier Azubis. Da hat sich wirklich so eine eigene kleine Gruppe gefunden. Das gibt ihnen die Möglichkeit, sich besser auszutauschen, gerade auch, weil sie Leute um sich haben, die sie verstehen – die nachvollziehen können, wie es ist, neue Dinge zu lernen. Außerdem können sie sich darüber austauschen, was sie gerade in der Berufsschule machen und so gegenseitig voneinander lernen und profitieren. Das ist ein sehr großer Vorteil, den sie bei uns haben – gerade auch im Gegensatz zu einem Unternehmen oder einer Praxis, in der es vielleicht nur einen Auszubildenden gibt. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir sehr viele Mitarbeiter mit einer großen Altersspanne sind. Unsere Azubis haben die Möglichkeit, von den Älteren zu lernen, aber auch Gleichgesinnte in ihrem Alter zu finden, die vielleicht die gleichen Interessen haben. Zudem können sie bei uns eigenständig zu arbeiten. Sprich: Wenn die Azubis jetzt lange bei uns sind und die Ausbildung abgeschlossen haben, bieten wir ihnen auch an, dass sie bei uns eigenständige Behandler für bestimmte Aufgaben sein können.
Was lernt ein Azubi denn in der Ausbildung?
Grundsätzlich lernt ein Azubi erst einmal das gesamte Berufsbild der MFA und die unterschiedlichen Bereiche kennen. Hier haben wir die Behandlungen, die Behandlungsassistenz, den operativen, aber auch ästhetischen Bereich. Sie lernen vor allem auch, wie man Blut abnimmt oder wie man Verbände wickelt. Das Assistieren bei einer Operation oder auch das Notfallmanagement sind ebenfalls wichtige Dinge, die unsere Azubis lernen – ebenso wie alles rund um das Thema Datenschutz und Kommunikation. So lernen sie zum Beispiel auch, wie sie am Telefon mit Patienten umgehen sollen, und dadurch, dass sie auch die Diagnosen und Krankheitsbilder bei uns kennenlernen, bekommen sie ein Gespür dafür, was akute Notfälle sind und was nicht. Dadurch werden sie darauf vorbereitet, selbstständig und eigenverantwortlich Termine zu vergeben, zu priorisieren und zu terminieren. Und hier wären wir dann auch schon wieder beim Thema Organisation und Zeitmanagement, was Azubis auf jeden Fall in der Ausbildung lernen. Zudem ist die Einhaltung hygienischer Maßnahmen noch sehr wichtig. Hierunter fallen dann Aufgaben wie das tägliche Desinfizieren der Materialien, Arbeits- und Behandlungsflächen.
Vielen Dank für die spannenden Einblicke und Tipps, liebe Celina!
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