Gesunde Haut beginnt im Magen: die Rolle der Ernährung bei Neurodermitis

Hätten Sie gewusst, dass in Deutschland etwa 3,6 Millionen Menschen unter Neurodermitis leiden?

Neurodermitis ist eine sehr komplexe, chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Da gibt es […] ganz viele verschiedene Facetten. Das bedeutet, Neurodermitis ist nicht gleich Neurodermitis. […] [D]iese Hautausschläge, Exzeme können an unterschiedlichen Körperbereichen auftreten, sei es im Bereich des Kopfes oder bei den Kniekehlen, Ellenbeugen.

Dr. Jon Chim Bai-Habelski – Ernährungsberaterin am MVZ Dermatologisches Zentrum Bonn

Weiterhin nimmt der Bundesverband Neurodermitiskranker an, dass Krankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte immer auch ein Versuch der Entgiftung unseres Körpers darstellen. Die Frage ist: Warum?

80,6 % der Betroffenen wünschen sich, eine klare Diagnose und zumindest die Ursachen der Entstehung einer Neurodermitis zu kennen, doch leider sind die Ursachen auch heute noch nicht vollends bekannt.

Auch wissen wir, dass Neurodermitis (auch „atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem“ genannt) in Schüben auftritt, aufgrund bestimmter Auslöser (englisch „Trigger“), die eine Entgiftung des Körpers einleiten. Kennen Sie Ihre persönlichen Trigger, dann können Sie diese bewusst vermeiden.

Einer der wichtigsten Trigger von Neurodermitis stellt die Ernährung dar – und die können Sie steuern. Gleichzeitig können bestimmte Lebensmittel Ihre Symptome lindern!

Erfahren Sie in nächsten Minuten, wie Sie durch bewusste Ernährungsgewohnheiten gezielt ein gesünderes Hautbild erreichen.

Tipp: Hören Sie sich zusätzlichen unsere Podcastfolge zum Thema „Neurodermitis“ an, um zu erfahren, wie die zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung Ihr Leben mit Neurodermitis deutlich angenehmer machen können!

 
Eine Vielfalt an Lebensmitteln zur Ernährung bei Neurodermitis

© olexandraumenko/ Canva

Von Alkohol bis Weizen: Ein Blick auf Lebensmittel, die Neurodermitis-Schübe auslösen können

Was darf man bei Neurodermitis nicht essen bzw. welche Lebensmittel können für Neurodermitis-Schübe sorgen? Die wichtigsten bekannten Trigger sind:

  • Alkohol: Alkoholkonsum kann nicht nur Ihre Haut austrocknen, sondern auch Ihre Blutgefäße erweitern, was zu Rötungen und Juckreiz führen kann.
  • Milchprodukte: Milchprodukte können allergische Reaktionen auslösen und Entzündungen verstärken.
  • Zitrusfrüchte: Zitrusfrüchte können bei einigen Neurodermitiker:innen zu Reizungen führen. Beobachten Sie daher, wie Ihre Haut auf Orangen, Zitronen oder ähnliche, säurehaltige Früchte reagiert.
  • Schokolade: Der Kakao in Schokolade gehört zu den sogenannten Histaminliberatoren. Diese setzen das in den Mastzellen gespeicherte Histamin vermehrt frei, weshalb sie Juckreiz verstärken können.
  • Eier: Auch Eier können einen potenziellen Trigger darstellen.
  • Kaffee: Ebenso wie Alkohol kann auch Kaffee die Haut austrocknen und weitere körperliche Reaktionen nach sich ziehen.

Eine Studie von 2016 konnte nachweisen, dass der Verzehr von Kaffee, Schokolade, Eis, verarbeiteten Lebensmitteln und ein hoher Konsum von Fleisch mit einer Verschlechterung des atopischen Ekzems zusammenhängt.

Mythos glutenhaltige Lebensmittel: Weizen und andere glutenhaltige Lebensmittel fördern laut einer amerikanischen Studie von 2020 nicht wie oft angenommen Entzündungen auf der Haut.

Mythos Neurodermitis und Zucker: Studien widerlegen, dass Zucker zu Neurodermitis führt bzw. die Krankheit verschlimmert. Obwohl der Verzicht auf Zucker den Zustand Ihrer Neurodermitis nicht verbessern dürfte, werden Sie Ihrer Gesundheit hiermit sicherlich in vielerlei Hinsicht viel Gutes tun. Weitere Mythen rund um Neurodermitis nehmen wir auch in unserer zweiten MY.SKIN-Ausgabe unter die Lupe.

Diese aufgeführte Liste an Lebensmitteln dient nur als Ausgangspunkt für Ihren persönlichen Plan einer Neurodermitis-freundlichen Ernährung. Da jeder Körper unterschiedlich reagiert, sollten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Haut achten. Nur so werden Sie herausfinden, was Sie bei Neurodermitis nicht essen dürfen.

Probieren Sie daher kleine Veränderungen nacheinander aus, indem Sie beispielsweise oben genannte Produkte schrittweise aus Ihrem Speiseplan streichen und erneut einführen. Notieren Sie sich, wie Ihre Haut auf die Wiedereinführung reagiert! Ein Ernährungstagebuch kann dabei ein hilfreiches Werkzeug sein. Wir zeigen Ihnen wie.

Wie Sie ein Ernährungstagebuch bei der Identifikation von Neurodermitis-Triggern unterstützt

Ein Ernährungstagebuch zu führen, verlangt ein gewisses Maß an Beständigkeit. Doch als Belohnung identifizieren Sie systematisch Ihre persönlichen Neurodermitis-Trigger. Gehen Sie daher am besten wie folgt vor:

 

  1. Beginnen Sie Ihr Ernährungstagebuch: Halten Sie akribisch alles fest, was Sie essen und trinken. Tipp: Notieren Sie ebenfalls den Zeitpunkt und mögliche Stressfaktoren oder Umweltbedingungen. So werden Sie schnell Zusammenhänge erkennen!
  2. Analysieren Sie die Reaktionen Ihrer Haut: Beobachten Sie nach jeder Mahlzeit aufmerksam Ihre Haut. Rötungen, Juckreiz oder andere Anzeichen von Unverträglichkeiten werden Ihnen wichtige Anhaltspunkte liefern. Notieren Sie sich Ihre Beobachtungen.
  3. Stellen Sie ein Punktesystem auf: Verleihen Sie jeder Mahlzeit Punkte, basierend auf der Hautreaktion. Geben Sie jedem Tag dann ebenfalls Punkte (Summe der Punkte jeder Mahlzeit). Eine Skala von 1 bis 10 kann praktisch sein, um die Schwere Ihrer Symptome zu bewerten.
  4. Experimentieren Sie mit Ausschlüssen: Entdecken Sie potenzielle Trigger und schließen Sie diese probeweise für einen bestimmten Zeitraum aus. Beobachten Sie nun, wie sich Ihre Haut entwickelt.
  5. Führen Sie stufenweise Anpassungen durch: Nehmen Sie sich die nötige Zeit und führen Sie stets nur einzelne Veränderungen durch. So verstehen Sie besser, welches Lebensmittel welche Reaktion auslöst. Schnelle Umstellungen können die Identifikation erschweren.
  6. Suchen Sie professionelle Hilfe: Ein/e Hautarzt/Hautärztin oder Ernährungsexpert:in kann Ihnen bei der Analyse Ihrer Aufzeichnungen helfen. Zudem können Sie einen maßgeschneiderten Plan erstellen, um Ihre Trigger zu identifizieren und zu vermeiden.
  7. Bleiben Sie geduldig: Behalten Sie Ihr Ziel im Auge. Die Identifikation von Neurodermitis-Triggern erfordert etwas Zeit und Mühe.
Frau führt Tagebuch über Ernährung wegen ihrer Neurodermitis

© Pexels/ Andrea Piacquadio

[E]s ist ein langjähriger Prozess. […] Die Veränderung der Gewohnheit muss erst mal durchgeführt werden. Das dauert einfach ein bisschen.

Dr. Jon Chim Bai-Habelski – Ernährungsberaterin am MVZ Dermatologisches Zentrum Bonn

Für viele ist eine häufige Erkenntnis aus dem Ernährungstagebuch, dass sie IgE-vermittelte Allergien haben, die ihre Neurodermitis triggern. Was bedeutet das genau?

Erklärt: Der Zusammenhang zwischen IgE-vermittelten Allergien und Neurodermitis

IgE-Antikörper sind die Wächter des Immunsystems, spezialisiert auf die Identifizierung von „Eindringlingen“ wie Pollen, bestimmten Lebensmitteln oder Tierhaaren. Bei einer IgE-vermittelten Allergie reagiert Ihr Immunsystem übermäßig auf bestimmte Substanzen, was allergische Reaktionen nach sich ziehen kann. Dabei könnten IgE-vermittelte Allergien auch einen Einfluss auf die Schwere und Häufigkeit von Neurodermitis-Schüben haben.

Es besteht eine komplexe, einem Teufelskreis ähnelnde Wechselwirkung zwischen IgE-vermittelten Allergien und Neurodermitis. Allergische Reaktionen können die Symptome Ihrer Neurodermitis verschärfen. Auf der anderen Seite können geschwächte Hautbarrieren, wie es bei Neurodermitis der Fall ist, die Allergenexposition erhöhen.

Doch das war noch nicht alles!

Denn bestimmte Allergene können sowohl IgE-vermittelte Reaktionen als auch Neurodermitis auslösen oder verschlimmern. Nahrungsmittel wie Milch, Eier, Nüsse, aber auch Substanzen wie Pollen und Tierhaare gehören zu den häufigen Verursachern.

Ein umfassendes Verständnis der Wechselwirkung zwischen IgE-vermittelten Allergien und Neurodermitis ebnet den Weg zu einem ausgewogenerem Zustand Ihrer Haut. Die individuelle Reaktion auf Allergene ist ein komplexes Thema, bei dem Sie sich professionelle Hilfe suchen sollten.

Doch das ist nicht das einzige komplexe Zusammenspiel bei Neurodermitis. Wussten Sie, dass Menschen mit Pollenallergie bei der Ernährung besondere Vorkehrungen treffen sollten?

Wollen Sie mehr über die Rolle von Ernährung bei Neurodermitis erfahren?

Unsere Ernährungsberaterin Dr. Jon Chim Bai-Habelski vom MVZ Dermatologisches Zentrum Bonn erklärt in der ersten Folge unseres CORIUS Podcasts wissenschaftlich fundiert, worauf Sie achten sollten!

Lebensmittel, die Neurodermitis-Symptome bei Pollenallergiker:innen intensivieren

Menschen, die unter Pollenallergien leiden, kennen die jahreszeitlichen Herausforderungen, wenn Blütenstaub in der Luft liegt. Doch was, wenn sich diese Pollenbelastung mit bestimmten Nahrungsmitteln gegenseitig beeinflusst? Diese Kombination kann bei Ihnen nicht nur allergische Reaktionen, sondern auch Neurodermitis-Symptome hervorrufen.

Pollen fliegen durch die Luft als Neurodermitis-Trigger

© Pexels/ Nita

Bestimmte Lebensmittel enthalten Proteine, die strukturell denjenigen von Pollen ähneln. Wenn diese Proteine im Verdauungstrakt ankommen, kann Ihr Körper sie als Bedrohung wahrnehmen: eine allergische Reaktion tritt auf. Dies wird als Kreuzreaktion bzw. Kreuzallergie bezeichnet.

Leiden Sie also an Neurodermitis, kann die Kreuzreaktion zwischen Pollen und manchen Lebensmitteln zu einer Verschlimmerung der Symptome führen: Juckreiz, Rötungen und Entzündungen nehmen an Intensität zu, besonders während der Pollensaison.

Lebensmittel, die häufig eine Kreuzreaktion auslösen, sind:

  • rohes Obst und Gemüse,
  • Nüsse,
  • Gewürze und
  • bestimmte Kräuter.

Hinweis: Dies bedeutet jedoch nicht, dass sämtliche Pollenallergiker diese Lebensmittel meiden müssen. Es ist individuell unterschiedlich, welche Kombinationen von Pollen und Nahrungsmitteln derartige Reaktionen auslösen. Denken Sie daran, ein Ernährungstagebuch einzusetzen, um Zusammenhänge feststellen zu können. Auch ein/e Hautarzt/Hautärztin kann Sie bei Ihrer Analyse unterstützen.

Darüber hinaus können auch sogenannte Pseudoallergien Ihre Neurodermitis-Schübe verstärken.

Pseudoallergien und ihre potenziellen Effekte auf die Neurodermitis

Bei Pseudoallergien handelt es sich um Reaktionen des Immunsystems, die allergieähnliche Symptome hervorrufen, jedoch ohne Beteiligung der dazugehörigen Immunantwort. Verschiedene Lebensmittel oder deren Bestandteile können Auslöser für eine solche Reaktion sein, was deren Identifizierung oft zu einer besonderen Herausforderung macht.

Bestimmte Lebensmittelzusatzstoffe wie

  • Konservierungsmittel,
  • Farbstoffe,
  • Aromen oder
  • natürliche Inhaltsstoffe wie Histamin

können Pseudoallergien auslösen. Bei Menschen mit Neurodermitis können diese pseudoallergischen Reaktionen zu einer Verschlechterung der Symptome führen.

Das genaue Zusammenspiel zwischen Pseudoallergien und Neurodermitis ist komplex und variiert von Fall zu Fall. Einige Menschen mit Neurodermitis erleben eine Verschärfung ihrer Symptome durch bestimmte Lebensmittel oder deren Bestandteile, die Pseudoallergien bei Ihnen auslösen können.

Auch wenn Ihr Ernährungstagebuch ein wichtiges Hilfsmittel beim Finden Ihrer persönlichen Trigger darstellt, sollten Sie bei Ihren Untersuchungen ebenfalls professionelle Diagnosemethoden für weitere Einsichten nutzen.

Moderne Diagnosemethoden für Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Moderne Methoden ermöglichen eine präzisere Bestimmung von Triggern. Zu den gängigen Diagnoseverfahren gehören:

  • Pricktests und Epikutane Tests: Diese Hauttests helfen dabei, festzustellen, auf welche Nahrungsmittel oder Allergene Sie empfindlich reagieren. Durch das Auftragen von winzigen Mengen potenzieller Auslöser auf die Haut und anschließendem Auswerten der Reaktion kann Ihr/e Arzt/Ärztin oder Allergolog:in wertvolle Informationen über mögliche Unverträglichkeiten erhalten.
  • Bluttests für spezifische Antikörper (IgE-Tests): Blutuntersuchungen können auf erhöhte IgE-Antikörper hinweisen, die bei einer allergischen Reaktion vermehrt produziert werden. Diese Tests bieten eine breite Palette von Informationen über mögliche Allergene und sind eine wichtige Ergänzung zum Pricktest. Zu bedenken ist, dass diese Bluttests nur bei „echten“ Allergien, nicht aber bei Pseudoallergien anschlagen.
  • Labormedizinische Untersuchungen: Fortgeschrittene labormedizinische Verfahren ermöglichen eine detaillierte Analyse von Blutproben, um spezifische Marker für Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu identifizieren. Diese hochsensiblen Tests liefern Ihnen präzise Ergebnisse und können besonders dann hilfreich sein, wenn andere Diagnosemethoden keine eindeutigen Antworten erzielen konnten.

Die gewonnenen Erkenntnisse aus den Diagnoseverfahren dienen als Grundlage für die Entwicklung eines individuellen Managementplans. Dieser umfasst nicht nur die gezielte Vermeidung identifizierter Auslöser, sondern kann auch unterstützende medikamentöse Maßnahmen.

Empfohlene Ernährungsrichtlinien bei Neurodermitis

In diesem Managementplan sollten Ihre persönlichen Ernährungsrichtlinien zu finden sein. Natürlich ist dabei wichtig, welche Lebensmittel Sie aufgrund Ihrer Neurodermitis meiden sollten. Jene haben Sie mithilfe des Tagebuchs identifiziert. Das ist aber nicht alles.

Ihre persönlichen Ernährungsrichtlinien sollten Sie ebenfalls an den Verzehr der Lebensmittel erinnern, die besonders entzündungshemmende Wirkungen bei Neurodermitis haben können.

Ebenso können Sie sich Rezepte notieren, die Ihrer Haut guttun. Diese können variieren, je nachdem ob es sich bei Neurodermitis-Kranken um ein Kind oder einen Erwachsenen handelt.

Lebensmittel, die Entzündungen bei Neurodermitis lindern

Entzündungen spielen eine zentrale Rolle bei Neurodermitis. Die gezielte Auswahl von Lebensmitteln kann neben allgemeinen Hausmitteln gegen Neurodermitis eine unterstützende Rolle bei deren Bekämpfung spielen. Hier sind einige Optionen:

  • Omega-3-reiche Lebensmittel: Fische wie Lachs, Makrele und Hering sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die nachweislich entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Auch Nüsse und Samen, wie Walnüsse, Leinsamen und Chiasamen, sind gute Quellen für Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien. Eine Handvoll Nüsse oder Samen als Snack oder in Müsli integriert kann eine nährstoffreiche Ergänzung Ihrer Ernährung sein.
  • Obst und Gemüse: Obst und Gemüse ist reich an Antioxidantien, die Entzündungen bekämpfen können. Um diese bestmöglich zu erhalten, sollten Sie Obst und Gemüse nach Möglichkeit am besten roh verzehren. Beeren, Spinat, Brokkoli und Süßkartoffeln sind nur einige Beispiele für Lebensmittel, die nicht nur schmackhaft sind, sondern auch positive Effekte auf Ihre Hautgesundheit haben können.
  • Ingwer und Kurkuma: Diese Gewürze sind nicht nur Aromen, die Ihrer Küche eine besondere Note verleihen, sondern enthalten auch bioaktive Verbindungen mit entzündungshemmenden Eigenschaften.
  • Grüner Tee: Grüner Tee enthält Polyphenole, welche antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen besitzen.

Doch einzelne Lebensmittel zu sich zu nehmen ist nicht wirklich aufregend und wird mit der Zeit auch monoton. Darum finden Sie nun ein paar einfache Rezepte, die Ihre Haut freuen werden!

Heilende Köstlichkeiten: Rezepte, die Neurodermitiker:innen guttun

Haferflockenpfannkuchen mit Beeren

Als erstes folgt ein einfaches und dennoch leckeres Rezept! Haferflocken sind eine ausgezeichnete Quelle für Ballaststoffe und können hautfreundlicher als herkömmliches Mehl sein. Servieren Sie die Pfannkuchen mit frischen Beeren, die reich an Antioxidantien sind und Ihrer Haut zusätzlich Gutes tun können.

Gedünsteter Lachs mit Quinoa

Lachs, reich an Omega-3-Fettsäuren, kann bekanntermaßen entzündungshemmende Eigenschaften haben. Kombinieren Sie ihn mit Quinoa und Sie erhalten ein nährstoffreiches Gericht.

Avocado-Spinat-Smoothie

Avocado-Smoothie als Neurodermitis-Lebensmittel

© Unsplash/ LyfeFuel

Avocado liefert gesunde Fette und Spinat steckt voller Vitamine. Ein Smoothie, der diese Zutaten kombiniert, ist nicht nur erfrischend, sondern kann auch besonders hautverträglich sein.

Gebackener Süßkartoffelauflauf

Süßkartoffeln sind reich an Beta-Carotin, das im Körper in Vitamin A umgewandelt wird und eine wichtige Rolle bei der Gesundheit Ihrer Haut spielt. Ein Auflauf mit Süßkartoffeln, Spinat und etwas Ziegenkäse kann eine schmackhafte Option sein.

Quark mit Früchten und Mandeln

Quark ist als gute Proteinquelle nicht nur geeignet für Kraftsportler. Kombiniert mit frischen Früchten und Mandeln eignet sich diese einfache Mahlzeit als gesunder Snack oder leichtes Frühstück.

Gurken-Dill-Salat mit Lachs

Gurken sind erfrischend und kalorienarm. Kombiniert mit Lachs und Dill entsteht ein leichtes Gericht, das reich an Omega-3-Fettsäuren ist und Ihre Haut bei Neurodermitis unterstützen kann.

Chia-Samen-Pudding mit Mango

Chia-Samen sind eine hervorragende Quelle für Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffe. Ein Pudding mit Chia-Samen und frischer Mango ist nicht nur lecker, sondern auch gesund!

Bedenken Sie, dass die Reaktionen auf Lebensmittel individuell variieren können. Es ist daher empfehlenswert, neue Zutaten schrittweise einzuführen, um potenzielle Reaktionen Ihres Körpers frühzeitig zu bemerken.

Allgemeine Ernährungstipps bei Neurodermitis

Achten Sie stets auf eine vollwertige Ernährung basierend auf einer großen Lebensmittelvielfalt und überwiegend pflanzlichen Lebensmitteln! Allgemein gilt, dass Sie die zehn Regeln der deutschen Gesellschaft für Ernährung befolgen sollten.

 

[…] Man kann zwar […] nicht sagen, dass es [eine] pauschale Neurodermitis-Diät gibt […], aber man kann schon sagen, dass es eine Orientierung gibt: […] die zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Dr. Jon Chim Bai-Habelski – Ernährungsberaterin am MVZ Dermatologisches Zentrum Bonn

Sie fragen sich, was die zehn Regeln der deutschen Gesellschaft für Ernährung sind?

Unsere Ernährungsberaterin Dr. Jon Chim Bai-Habelski vom MVZ Dermatologisches Zentrum Bonn erklärt sie Ihnen im Detail in unserem ersten Podcast.

Leckere Alternativen: Neurodermitis-freundliche Ernährung für Kinder & Babys

Die Ernährung nimmt bei Kindern und Babys eine Schlüsselrolle ein, wenn es um die Ausprägung der Neurodermitis geht. Wie so oft handelt es sich hierbei um einen komplexen Sachverhalt, da es sich bei der atopischen Dermatitis um eine multifaktorielle Krankheit handelt. So zeigte z. B. eine Studie aus 2012, dass über 90 % aller Kinder mit Neurodermitis zusätzlich eine Lebensmittelallergie gegen Kuhmilch, Hühnerei, Erdnuss, Weizen, Soja, Nüsse und/oder Fisch haben.

Hier sind einige allgemeine Richtlinien zur Orientierung, um eine Neurodermitis-freundliche Ernährung für Ihr Baby oder Kleinkind zu fördern.

Generell empfiehlt es sich frisches Obst, Gemüse und Vollkornprodukte zu priorisieren, da sie wichtige Nährstoffe und Ballaststoffe liefern. Testen Sie Omega-3-reiche Lebensmittel wie Leinsamen oder Chiasamen sowie Avocados und Nüsse, um eine ausreichende Zufuhr entzündungshemmender Fette sicherzustellen.

Testen Sie zudem potenzielle Auslöser wie Milchprodukte, Weizen oder künstliche Zusatzstoffe. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder diese Auslöser möglichst meidet, wenn es auf diese reagiert.

Achten Sie ebenso darauf, dass Ihr Kind ausreichend Wasser trinkt, um seine Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen.

Wichtig: Beobachten Sie, wie Ihr Kind auf bestimmte Lebensmittel reagiert und passen Sie die Ernährung entsprechend an. Es gibt keine allgemeingültigen Diäten, da jeder Mensch individuell auf Lebensmittel reagiert. Treffen Sie keine voreiligen Schlüsse bei der Identifizierung vor Neurodermitis-Triggern, um Ihrem Kind nicht unbegründet wichtige Lebensmittel vorzuenthalten! Suchen Sie sich im Zweifelsfall professionelle Hilfe von einer/m Fachärztin/Facharzt.

Umfassende Neurodermitis-Lebensmittel-Tabelle für eine ausgewogene Ernährung

Zum Schluss sehen Sie in der folgenden Lebensmittel-Tabelle potenzielle Ernährungstipps für Betroffene von Neurodermitis auf einen Blick:

KategorieEmpfohlene LebensmittelZu vermeidende Lebensmittel
ObstÄpfel, Birnen, Beeren, WassermelonenZitrusfrüchte, Kiwi, Ananas, Erdbeeren
Gemüsegrünes Blattgemüse, Karotten, Zucchini, SüßkartoffelnTomaten, Auberginen, Paprika, roher Knoblauch, Zwiebeln
Fette & ÖleOlivenöl, Leinöl, Avocado-Öl, ungesättigte Fettegesättigte Fette, Transfette, frittierte Lebensmittel
Fischindividuell abweichend: Lachs, Forelle, Makrelefrittierte Meeresfrüchte, stark gewürzter Fisch, Thunfisch, Sardellen
Fleisch & GeflügelHühnchen, Pute, mageres Rindfleischverarbeitete Wurstwaren, fettreiches Fleisch
MilchprodukteMandel- oder Hafermilch, lactosefreie Produkte, fermentierte MilchKuhmilch und -produkte, fettreiche Käsesorten
Getreide & HülsenfrüchteQuinoa, Hafer, BuchweizenWeizenprodukte, Roggen, Hülsenfrüchte
Snacks & SüßigkeitenNüsse, Samen, dunkle SchokoladeZuckergebäck, industriell verarbeitete Snacks
GetränkeWasser, Kräutertees, grüner TeeAlkohol, koffeinhaltige Getränke, zuckerhaltige Getränke
Lebensmittel-Tabelle bei Neurodermitis

Tipp: Drucken Sie sich dieses Neurodermitis-Lebensmittel-Tabelle aus und platzieren Sie diese an einem gut sichtbaren Ort. So können Sie diese wichtigen Informationen stets kurzerhand nachschlagen.

Leiden Sie unter Neurodermitis und suchen nach fundierten Informationen?

Dann sind Sie bei der ersten Folge des CORIUS Podcasts genau richtig. Unsere Ernährungsberaterin Dr. Jon Chim Bai-Habelski vom MVZ Dermatologisches Zentrum Bonn bespricht dort das Thema „Neurodermitis und Ernährung“ und gibt Ihnen wertvolle Tipps!

FAQ: Ernährung bei Neurodermitis

Bei Neurodermitis sollten Sie potenziell triggernde Lebensmittel meiden. Zu diesen zählen häufig Zitrusfrüchte, Nüsse (bei Allergie), bestimmte Milchprodukte, Weizen (bei Allergie), Eier und künstliche Zusatzstoffe. Legen Sie Ihren Fokus stattdessen auf hautfreundliche Alternativen wie Fisch, Gemüse, mageres Fleisch, sowie mandel- oder haferbasierte Produkte. Ein individuelles Ernährungstagebuch kann helfen, Ihre persönlichen Trigger zu identifizieren.

Konsultieren Sie im Zweifelsfall einen Ernährungsspezialisten oder Hautarzt.

Bei Neurodermitis ist oft laktosefreie bzw. pflanzliche Milch wie Mandel-, Reis- oder Hafermilch oft besser verträglich, wenn Sie laktosehaltige Milch als Trigger identifizieren konnten. Die Alternativen sind dann oft schonender für die Haut, da sie keine Laktose und weniger potenziell reizende Inhaltsstoffe enthalten. Experimentieren Sie und wählen Sie die Milchvariante, die am besten zu Ihrer Haut passt.

Bei Neurodermitis sind Obstsorten mit niedrigem Histamingehalt wie Äpfel, Birnen und Pfirsiche oft besser verträglich. Vermeiden Sie Zitrusfrüchte und exotische Sorten, wenn Sie bemerken, dass diese bei Ihnen Hautirritationen auslösen, denn die Verträglichkeit variiert von Person zu Person. Ein Ernährungstagebuch kann dabei helfen, herauszufinden, welches Obst Sie bei Neurodermitis essen können.

Ein empfehlenswertes Frühstück bei Neurodermitis besteht aus Hiersegrieß mit frischem Obst wie Beeren, dazu Mandelbutter oder Avocado für gesunde Fette. Vermeiden Sie Zitrusfrüchte und wählen Sie lactosefreie Alternativen, wenn diese Neurodermitis-Trigger für Sie darstellen. Ein Hafermilch-Cappuccino kann bei Neurodermitis beispielsweise eine gute Wahl sein. Bei Unsicherheiten lohnt sich der Gang zum Ernährungsexperten.

Verschiedene Faktoren können Neurodermitis verschlimmern, darunter:

  • Stress,
  • Allergene,
  • Lebensmittel wie Milchprodukte (bei Allergie),
  • irritierende Substanzen in Kosmetika,
  • zu häufiges Baden und
  • extreme Wetterbedingungen.

Trigger fallen bei Neurodermitis jedoch individuell aus, weshalb nicht alle oben genannten Punkte auf Sie zutreffen müssen.